es ist genug senf für alle da

In dieser Kategorie äußere ich Meinungen zu neuer Musik, Büchern, Voodoopraktiken, Politik, der bunten Warenwelt und dem GANZEN Internet

Das war knapp. Kaum läuft es bei uns nicht mehr ganz rund, hat uns in einem wahren Kraftakt ein zukünftiger Konkurrent den besten Trainer der Welt von der Gehaltsliste geklaut. Glück im Unglück?

Sind sie vielleicht eine unterschwellige sehr langfristige Werbekampagne für BMW?

Irgendwie hat man es geahnt.

1. Dieser Kommentar

2. Kommunikation

3. Diskussionen über Apple-Produkte

4. Fokus auf ein Thema

4 ½. Neue Errungenschaften, Zukunft (schwankende Säule)

5. Werte

6. Normen

7. Werte & Normen (laut Rahmenrichtlinien MK Nds.)

8. Tote weiße Männer (Darwin, Leonardo DaVinci, Helmut Kohl)

9. Einigkeit, Recht, Freiheit, Wohlstand

10. Gebundene Bücher

11. Rechtsverkehr

12. Klassenbewusstsein

13. Jesus und Anverwandte

14. Handyempfang

15. Wasserspülung

16. Menschenrechte

17. Rassismus

18. Vernunft

19. Prokrastination

Immer wieder frage ich mich, warum es einigen Redaktionen und Netzschreibern schon im November möglich ist, ein Resümee des Jahres zu ziehen. Ich hingegen ziehe immer in Erwägung, dass selbst eine Stunde vor Silvestermitternacht ein Song in mein Leben treten kann, der eben jenes in eine völlig neue Richtung werfen kann, auch wenn man aus diesem Alter inzwischen raus sein sollte.

Wenn man außerdem die Perspektive des Künstlers einnimmt, dann erscheint für die Öffentlichkeit und letztlich dann doch noch industrie- und mediengefiltert einiges an Musik des Jahres 2007 erst 2008. Oder 2009. Oder 2020. Und bis diese Klänge dann zu mir durchdringen, mit allen Zufällen des Informationsflusses, ist dann noch mehr Zeit vergangen.

Insofern habe ich mich zu der Methode durchgerungen Konzerte im Jahr 2007 zu wählen und daran die Alben oder Singles aufzuhängen, egal wann sie veröffentlicht wurden oder werden. Hier also meine Jahresendliste der Musikerlebnisse:

1. Arcade Fire in der Columbia-Halle in Berlin. Ein Hammerkonzert zum Hammeralbum Neon Bible.

2. Trentemøller auf dem Melt!2007. Ein sehr motivierter Trommler und ein Berg von Technikspielzeug haben beeindruckend den Sound der CD auferstehen lassen, was dann auch der einzige Kritikpunkt wäre.

3. Tocotronic auf dem Melt!2007. Eigentlich nicht so mein Ding, aber hier haben sie wohl einen extrem guten Tag gehabt und wirklich gerockt. Das Album Kapitulation gefällt mir, (obwohl ich mir die Reste erst heute nachgekauft habe.)

4. DU beim Limmer Volksbad LIVE!. OK, muss sein. Wir haben aber auch wirklich ein feines Minifestival auf die Beine gestellt und das hat uns DU mit ihrer besten Performance gedankt. Wie wäre es bloß ohne Sturm gewesen…

5. Miss Platnum im Lido in Kreuzberg. Ein Auftritt auf den Punkt. Vom Album war ich anfangs leider enttäuscht, es ist meiner Meinung nach etwas zu glatt und R&B-lastig. Später ist es dann doch immer wieder in der Playlist aufgetaucht.

6. The Elephants im Spandau in Hannover. Noch nicht so lange her und auch kein wirklich spektakuläres Konzert, aber das Album hat eine unglaubliche Ohrwurmwirkung und läuft in heavy rotation. Caroline knows.

7. Christoph Van Hal & The Double High C Bigband mit Joo Kraus im Pavillon in Hannover. OK, muss auch sein. Aber Joo und die Band waren einfach unglaublich gut aufgelegt. Ein großartiger Abend.

8. Nils Landgren mit der NDR-Bigband im Großen Sendesaal des NDR in Hannover. Ein charmanter Entertainer der es geschafft hat, eine warme Atmosphäre mit 1.200 ungroovigen Weißhaarigen zu erzeugen. Und Posaune spielen kann er auch.

9. Mouse on Mars auf dem Melt!2007. Wie schon 2006 und 2004 ein (lauter) Genuss. Das Von Südenfed Album ist es ebenfalls.

10. The Phamtree in der Astrastube in Hamburg. Haben vor DU gespielt und nicht nur ihrem Heimatpublikum außerordentlich gut gefallen.

Die restlichen Konzerte sind mir entfallen oder kamen bei mir nicht so gut an. Was auf das selbe herausläuft. Ohne Konzertbesuch musste leider Hanne Hukkelberg auskommen. Nach Berlin oder Hamburg hatte ich es damals nicht geschafft, die beiden Wiedergabelisten habe ich 2007 aber oft angeklickt.

Gestern neu in meinem passiven Wortschatz eingetroffen: Glamour-Hip-Trash. Danke Arte.

Tag: Perish Hilton

»Bei Reizüberflutungen neigte er nach Informationen von SPIEGEL TV offenbar dazu, sich abzureagieren, indem er zum Beispiel seinen Kopf gegen die Polster seines Bettes schlug.« Oder auch nachvollziehen. Link

Eine seltsame Idee ist es schon, auf einer deutschen Messe Deutschland als Partnerland zu wählen, wie es die Popkomm gerade getan hat. Natürlich ist die Popkomm international ausgerichtet und es kommen genug Gäste aus aller Welt. Trotzdem bleibt ein fader Nachgeschmack. Man kann ihnen gerne unser Musikangebot bevorzugt präsentieren, was beim Standort Berlin eh schon der Fall ist, ob es allerdings gut ankommt sich darüber hinaus noch schön wichtig zu nehmen, ist eine andere Frage. Ein Gast der letzten Popkomm mit dem unverfänglichen Partnerland Brasilien kommt jedenfalls zu uns ins Limmer Volksbad.

Wie heißt es so schön in den Kommentaren zu diesem Artikel? »It’s a dirty job, but someone got to do it!« Und es ist mal wieder Herr Niggemeier der sich durch sämtliche Deutschlandweiten-, Regional- und Provinzblätter gewühlt hat, um einen Fehler der dpa auf dessen Reise von Schlamperei zu »Wahrheit« zu begleiten.

Was ist los beim Werksclub im Osten der Stadt? Hat VW Budgets frei seitdem sie keine brasilianischen Nutten und deutsche Abgeordneten mehr bezahlen müssen? Magath geholt, Radu und Munteanu geholt und als kleine Entlastung Hanke in eine “interessante” Richtung gehen lassen. Wie kann man soviel richtig machen? Champions League! Kunden die mehr zum Thema Wolfsburg erfahren wollen, klicken hier.

Hamburg-Harvestehude 3:02h. »Papi, unser Auto brennt!« Große erschrockene Kinderaugen im ersten Stock der Stadtvilla. Flammen spiegeln sich in den Fensterscheiben. Der schwarze Mercedes vor dem Haus brennt lichterloh. Es waren die Feuerirren von Hamburg. Und ganz Deutschland fragt: Wer muss als nächstes Angst haben?
BILD-Chefredakteur Kai Diekmann und seine Frau Katja stehen ratlos vor ihrem ausgebrannten Familienkombi. Auf der Rückbank die verkohlten Kindersitze. »Zum Glück ist niemand verletzt worden«, so das Ehepaar. In der Nacht um kurz vor drei haben Unbekannte einen Brandsatz auf den Hinterreifen des Fahrzeugs gelegt. Die Polizei verfolgt erste Spuren zur linken Szene. Die Radikalen riefen erst letzte Woche im Internet und bei Demos zu Gewalt auf. Nun sind ein paar Feuerteufel diesem Aufruf gefolgt.

Muss man denn alles selber machen, liebe Bild? Kein Wort in der Onlineausgabe über das KfZ-Barbecue von Harvestehude? Eigentlich zurecht, denn weder dieses Nicht-Ereignis (außer für die Familie), noch die Tat an sich haben erweiterte Aufmerksamkeit verdient. Die Täter scheinen aus den jahrzehntelangen Gewaltdebatten nichts gelernt zu haben und der Überwachungsstaat in spe freut sich.
Noch tiefer kann man nicht sinken, als den Job als Chefredakteur eines Blut & Sperma Blattes anzunehmen, insofern werden auch bei Herrn Diekmann keine überraschenden Denkvorgänge oder gar Selbstzweifel und -bespiegelung einsetzen. Ganz im Gegenteil: der leicht lüsterne Thrill durch die Gefahr wertet ihn nur auf. Bodyguards, Überwachungstechnik, das Fordern und Fördern von privater Sicherheit sind doch den Rang und die Bedeutung erhöhende Folgen. Ein bisschen Bunkermentalität unter Gleichgesinnten dazu und fertig ist die Heldensaga. Verändern tut sich nichts. Es gibt Tuberkulose, AIDS, Heuschnupfen und eben die Boulevardpresse mit ihren Schergen.

Gestern sind wir durch Mel Gibsons Blutvisionen gewatet. Und Ronaldinho hat auch mitgemacht. Zivilisatorischer Fortschritt ist was Feines. Man braucht sich nicht einmal mehr durch echtes Zuschauen die Hirnfinger schmutzig zu machen, nein, man kann stattdessen mit spektakulären Kamerafahrten den Köpfen beim Kullern zuschauen UND sich gleichzeitig über die gaffende Menge im Film - also vor Ort - empören. Gorefeast at the Metaebene. Als Quintessenz bleibt: Diese schlimmen Wilden damals. Zum Glück kamen Zivilisation, Christentum und Pocken. Vor allem Letztere haben ordentlich aufgeräumt und den ganzen Spuk beendet. God bless America!

Als mehr oder minder regelmäßiger Leser des großen Hamburger Nachrichtenmagazins stolpere ich gelegentlich über einige der Inhalte. Der stetige Wandel innerhalb einer Ausgabe vom neoliberalen Kampfblatt, über den gefühlslinken Besorgnisträger bis zur bunten Unterhaltungspost irritiert mich immer wieder. Ein Theaterverriss in der vorletzten Ausgabe von J. Lottmann hat hier seine verdiente Anerkennung bekommen. Aber eigentlich wollte ich etwas völlig anderes kommentieren. Anlass ist das Cover des aktuellen Spiegeltitel. Zu sehen ist ein kleiner Klinsi mit dem neuen WM-Ball “Teamgeist”.
Warum wird die kommende WM der Männer mit einem Ball gespielt, der mit Damenbinden verziert ist?