Ich war bei DU zuhause

und es war super. Nach ordentlichem Geschleppe des Materials aus dem Proberaum von DU und der Imautodiskussion, ob der Einstellung eines Roadies, hatten wir den Kulturpalast schön mit Material gefüllt. Das eigentliche Konzept der Veranstaltung sieht ja vor, dass es wohnlich wird. Deshalb waren wir froh, dass es rote Sessel und schummeriges Licht gab und die mitgebrachten Teppiche sollten auch »bei DU im Bad« beenden und die Bodenfliesen bedecken. Das Ergebnis: Wohnen im Puff.


Die neue Bühne ist ein bisschen größer als ihr Vorgänger, trotzdem wurde es eng für die Band. Besonders die Tasteninstrumentesammlung beanspruchte einen ordentlichen Teil des Platzes für sich. So blieb dann für Arne am Gesang und Björn am Bass ein großzügiger Quadratmeter in der Mitte der Bühne, malerisch umrahmt von Bassims Drumset und Matthias Tastentempel. Nik mit der Gitarre wurde dabei etwas an den Rand gedrängt.

Das hat aber weder Band noch Publikum groß gestört. Es ging ab! Das Set griff mich rockiger an, als ich es vom MP3 gewohnt bin. Live ist alles gleich ein anderer Schnack. Wenn dann noch soviel Publikum im Saal ist, dass die oben erwähnten Einrichtungsgegenstände zwecks Raumgewinn vor dem Konzert auf die Straße ziehen mussten, dann ist es richtig schön eng und es entsteht noch mehr Atmosphäre. Es war so voll, dass es einer echten Herausforderung gleichkam, für den stetigen Nachschub zu sorgen. Das erste »bei DU zuhause« stellte sich naturgemäß als sehr kommunikativer Anlass heraus. Viele Freunde, Bekannte und Verwandte waren gekommen und so bin ich von einem charmanten Gespräch ins nächste gewechselt.
Insgesamt war »bei DU zuhause« recht unwohnlich und in Richtung »Partey en Club« orientiert. Das war nicht gewollt, aber sehr schön. Dann fehlten auch Erykah Badu und Konsorten, als die Musik vom Plattenteller kam. Das habe ich so schon oft gehört. Nicht dass die Klassiker schlecht wären, nein, aber einfach schon zu abgenudelt und vor allem der Vorgabe »neu« trotzend. Das wird noch besser.

Der Kulturpalast ist klasse, aber noch nicht das Nonplusultra. Die richtige soulige Location fehlt in Hannover, bzw. wir gehen blind durch die Stadt. In jedem Fall wird die Serie fortgesetzt – egal wo.

Fotos vom Gig finden sich übrigens bei den Hamburger Jungs von Soullove.